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Geschichte der Römer.
ein. Dieser war der Sohn des Siegers von Pydna, Ämilius Paullus, war aber von Publius Scipio, dem Sohn des Afrikanus, adoptiert d.h. al& Sohn angenommen worden und führte nun desfen Namen mit dem Zusätze Ämilianus. Er war ein umsichtiger und entschlossener Feldherr, dazu maßvoll und gerecht, milde und zuvorkommend im Verkehr, ein Liebhaber griechischer Bildung; beim Volke war er sehr beliebt und wurde daher vor der üblichen Zeit zum Konsul gewählt. Er schloß zunächst Karthago von der Landseite durch eine Kette von Befestigungen ab. Darauf sperrte er auch den Hafen, indem er einen Damm baute, welcher die Einfahrt abschloß. Und nun begann der Sturm auf die Stadt, in der bereits Hunger und-Krankheit herrschten. Erst wurden die Häfen erobert; darauf drangen die Römer, Schritt für Schritt erkämpfend, bis zum Marktplatz und von da in andauerndem, heftigstem Kampfe durch die brennenden Straßen bis zur Burg vor. Jetzt ergab sich der Rest der Bevölkerung, 50 000 Menschen^ die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden. Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der Hand, Scipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht; mit ihnen sand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling verfluchend, in den Flammen des' die Burg krönenden Tempels den Untergang.
Karthago brannte völlig nieder. Uber die Stätte wurde der Pflug 146- gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz, gemacht. Scipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus.
Die spanischen Kriege.
§ 83. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten und sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen die neuen Bedränger tapfer und zähe verteidigten. Am längsten und hartnäckigsten widerstanden die Einwohner der Stadt »umantia N u m a n t i a, die am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend auf der Höhe lag. Erst als Scipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde, iss. erlag die Stadt nach verzweifeltem Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den Beinamen Numantimts bei.
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Geschichte der Römer.
und im Senat, in welchen jeder gewesene Beamte eintrat, über alle wichtigen Fragen des Staatswesens Beschlüsse zu fassen. Man nannte sie auch Optimalen oder die Nobilität; Emporkömmlinge suchten sie, mochten sie auch noch so tüchtig und begabt sein, von der Bekleidung der Staatsämter auszuschließen. Die meisten dieser Familien besahen fürstlichen Reichtum, prachtvolle Häuser * in Rom und schöne Villen und Parkanlagen auf dem Lande; sie hatten ausgedehnten Grundbesitz, Latifundien, welche sie durch Erwerb der Nachbargrundstücke fortwährend zu vergrößern suchten; dort hielten sie große Viehherden, die sie von Sklaven hüten ließen. Den großen Kaufleuten, dem Geldadel, war die Bekleidung von Ämtern und der -Zutritt zum Senat verboten; wohl aber stand ihnen der Ritt er stand offen. Sie waren es, die als Steuerpächter die Provinzen aussogen; sie trieben außerdem Großhandel mit Getreide und anderen Waren, liehen Geld auf Zinsen aus und erwarben vielfach große Reichtümer.
Indessen ging es den römischen B a u e r n von Jahr zu Jahr schlechter. Ihre kräftigen Arme hatten den Kreis der Länder um das Mittelmeer Rom untertan gemacht; aber die Eroberungen kamen ihnen nicht zu gute. Schwer lastete auf ihnen der Druck des Kriegsdienstes; gar mancher wurde Jahr für Jahr zum Feldzug aufgeboten, bald nach Asien, bald nach Spanien; selbst die Kosten der Ausrüstung mußte er tragen. Dazu kam, daß der Ackerbau, da aus Sizilien, Afrika und anderen Ländern viel billiges Getreide eingeführt wurde, die auf ihn verwandte Arbeit nicht mehr lohnte. So entschlossen sich viele, den väterlichen Hof zu verlassen und an den reichen Nachbar zu verkaufen, mancher ward auch mit Gewalt dazu genötigt; die Heimatlosen zogen dann in die Städte, besonders nach der Hauptstadt. Das wenige, das sie besaßen, verloren sie bald; regelmäßige Arbeit fanden sie selten, da die Fabriken des Altertums ja mit Sklaven betrieben wurden; so sammelte sich in Rom ein zahlreicher besitzloser Pöbel an, der von der Hand in den Mund lebte und ein trauriges Gegenstück bildete zu dem überreichen, im Genuß lebenden, mächtigen Adel.
1) Von dem Grundriß des römischen Hauses geben uns besonders die Ausgrabungen in Pompeji eine Vorstellnng. Den Mittelpunkt des Hauses bildet das Atrium, eine Halle, in dessen Dach sich eine viereckige Öffnung befand, die dem Licht und dem Regen freien Zutritt gewährte. Daher befand sich in der Mitte des Atnums ein Wasserbecken. Hinter diesem erhob sich der Hausaltar. Ein Gang führte vom Atrium zur Straße. An den Seiten schlossen sich Wohn- und Schlafräume an. Hinter dem Atrium lag das Tablinum, das Empfangszimmer; weiter folgten ein säulengeschmücktcr Garlenraum, das Peristyl, rechts und links davon Wirtschaftsräume und Festsäle. Im zweiten Stock befanden sich Schlafzimmer. Zu Rom gab es übrigens auch Mietshäuser, die mehrere Stock hoch waren.
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Geschichte der Griechen.
Stadt Kleinasiens stammte; dort auch der einige Jahrzehnte jüngere Thucydides, ein Athener, der unübertroffene Geschichtschreiber des Poesie, peloponnesischen Krieges. Ferner brachte Athen die drei großen Tragödiendichter Griechenlands hervor: Äschylus, einen der Kämpfer in der Schlacht bei Salamis, der den Athenern die Auflehnung des Prometheus gegen Zeus und das furchtbare Geschick des Atridenhauses (vgl. § 12) vor die Augen stellte, Sophokles, den Dichter der Antigone, des Odipus, des Mas, der Elektra, der nach der Schlacht bei Salamis in dem Siegesreigen mittanzte, Euripides, der am Tage dieser Schlacht geboren sein soll und u. a. die Medea, die Iphigenie in Aulis und die Iphigenie bei den Taurern schuf. Ebenso war der große Lustspieldichter Aristo-phanes ein Athener. In dem großen, dem Weingotte Dionysos gebier, weihten Theater, das von keinem Dache bedeckt war, und dessen Sitzreihen rings um die Orchestra in die felsigen Abhänge der Akropolis hineingehauen waren, wurden die Dramen am Dionysosfeste aufgeführt, mehrere an einem Tage; auf je drei Tragödien folgte ein lustiges Satyrdrama. Aus Choraufführungen, die zu Ehren des Dionysos stattfanden, war das griechische Drama erwachsen; zu dem Chor hatte man zuerst einen, dann mehrere Schauspieler hinzugefügt. Doch blieb ihre Zahl auf drei beschränkt, die meist mehrere Rollen in demselben Stück übernehmen mußten; sie trugen Masken und schritten in der Tragödie auf einem etwas erhöhten Schuh, dem Kothurn, einher. Auch die Frauenrollen wurden von Männern gespielt. Der Dichter, dessen Stücke als die besten erschienen, erhielt einen Preis. Auch die ärmsten Bürger konnten diese Festaussührungen besuchen, da der Staat ihnen Geldentschädigungen zuwies. Bildende In derselben Zeit wurde Athen durch herrliche Schöpfungen der Bau-fu«st und der Bildhauerkunst geschmückt. Die Tempel, die auf der Akropolis standen, waren von den Persern verbrannt worden; jetzt wurden sie in prächtigster Weise wieder aufgebaut. Wenn man auf der hohen, breiten Treppe, die von Westen auf die Burg hinaufführte, emporschritt, so erreichte Dir Akropolis man zuerst die Propyläen, mächtige, auf Säulen ruhende Torhallen, von Athen. ^ roqten im dorischen Stil erbaut. Die dorische Säule hat keine Basis, verjüngt sich nach oben, ist kanneliert und wird von einem einfachen Kapitäl gekrönt, das aus einem Wulst und einer darauf ruhenden Platte besteht; auf den Säulen ruht der Deckbalken (Architrav), darüber der Fries und weiter das Kranzgesims, welches das Dach trägt. Von den Propyläen gelangte man an der hochragenden Statue der behelmten und gerüsteten Athene, die der große Bildhauer P h i d i a s geschaffen hatte, vorbei zu zwei Achenetempeln. Rechts stand der Parthenon, rings von 58 dorischen
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Geschichte der Griechen.
teilweise noch erhalten sind; über dem Tor der Burg von Mykene stehen noch heute zwei aus Stein gehauene Löwen. Ebendort finden sich unterirdische Grabgewölbe, vor allem das sogenannte „Schatzhaus des Atreus", das eine Höhe von 15 m hat; in anderen Gräbern hat man zahlreiche goldene Schmucksachen, bronzene Waffen, Siegelringe und Scherben von Gefäßen gefunden, die man den Toten einst mit in das Grab gab. Auf Kreta endlich, der Insel des Minos, sind die Grundmauern großer Paläste aufgedeckt worden, die mit merkwürdigen Malereien geschmückt waren.
In jenen Zeiten herrschten also an den Küsten und auf den Inseln des ägäischen Meeres mächtige Königsgeschlechter. Es bestand bereits-mancherlei Kunstfertigkeit; es bestand auch ein Handelsverkehr mit den Ländern des Orients. Aber diese Kultur ist untergegangen, wie es scheint, infolge des Einbruchs nördlicher Völker, der sogenannten dorischen Wanderung, die vor dem Jahre 1000 stattfand.
I. Won der dorischen Wanderung öis zum Beginn der Aerserkriege (500).
Die Wanderungen.
Die dorische §14. Die Do rer wohnten ursprünglich in Thessalien; von dort Wanderung. 8og<;n ^ na(£ dem Peloponnes. Nach der Sage wurden sie von drei Brüdern geführt, die ihr Geschlecht von Herakles ableiteten und die Heraklidcn heißen. Sie eroberten die Landschaften Messenien, Lakonien und Argolis. Ja, sie brachen, wie die Sage erzählt, über den Isthmus in Attika ein. Als sich damals die Athener und Dorer gegenüberstanden, soll das Orakel von Delphi erklärt haben, daß dasjenige Volk siegen würde, dessen König fiele. Da beschloß Kodrus, der König der Athener, sich für sein Volk zu opfern; er legte Bauerntracht an, ging ins feindliche Lager hinüber und fing dort mit einem Dorer einen Streit an, in dem er erschlagen wurde. Als die Dorer ihn erkannten, zogen sie aus dem Lande ab. überseeische Die Urbewohner der von den Dorern eroberten Landschaften wurden Öquibu,,° entweder unterworfen oder vertrieben. Die Vertriebenen suchten sich eine *Oionmoti°" neue Heimat auf den Inseln des ägäischen Meeres oder an der Westküste Kleinasiens. So entstand ein erstes Zeitalter griechischerkoloni-s a t i o n. Auf den meisten Cykladen und in der Mitte der kleinasiatischen Küste siedelten sich I o n i e r an; Milet und Ephesos, Samos und Chios waren
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§ 27. Anfänge von Kunst und Wissenschaft.
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an beiden Seiten zuweilen (Emporen auf Säulen. Die Wände hatten keine Fenster,- das Licht fiel durch die Tür und bei größeren Tempeln noch durch eine Öffnung im Dache ein. Spitze und Ecken des Giebels, zuweilen auch First und Kranzgesims, waren mit Stirn- oder Eckziegeln Verzierung oerziert. Der ganze Tempel prangte in buntem Farbenschmuck.
Don Tempeln der älteren Seit ist gut erhalten der dorische Poseidon- Überreste tempelzupästum(inunteritalien); ansehnliche Tempelreste finden sich u. a. auf Hg in a und auf Sizilien.
Die Bufcneret (Skulptur) schuf ihre werke zuerst aus holz und stoff Ton, dann aus Bronze und Marmor und später auch aus Gold und Elfenbein. Die lebenswahre Darstellung des menschlichen £«*««. Körpers wurde den Künstlern durch die gymnastischen Spiele er- roat!rfieit leichtert. Don Dorteil für die Entwicklung der griechischen Bildnerei war auch die Kleidung der Griechen, die sich den Körperformen malerisch anschmiegte ; zu ihr gehörte: 1. der (Chiton, ein hemdartiges Untergewand, um das man einen Gürtel schlang, und 2. das himätion, ein mantelartiges Tuch, das in kunstvollem Faltenwurf umgehängt wurde. Rn den Füßen trug man Sandalen.
Die ältesten griechischen Bildwerke erinnern an die der ägyptischen älteste und assyrischen Kunst. Sie zeigen eine steife Körperhaltung und einen starren Bllöncrei Gesichtsausdruck. Mit unermüdlichem Fleiße erwarben die griechischen Bildner zunächst die Fähigkeit, den menschlichen Körper treu und lebendig darzustellen; die Durchgeistigung der Gesichtszüge gelang ihnen erst später. Besonders berühmt sind die Giebelfiguren des Rthenetempels zu Ägina, die sogenannten Ägineten (gegenwärtig in München), ihre Körper sind tadellos, die Gesichter sind unterschiedslos durch ein Lächeln belebt. Rudere Werke dieser Zeit sind der Dornauszieher und die spartanische Wettläuferin.
2. Die Dichtkunst. Neben die epischen Meisterwerke Homers Dichtkunst (§ 22, 5) trat die lyrische Poesie. Ruf Lesbos sang die Dichterin Sappho,
am Hofe des polykrates und später des hipparch der lebensfreudige Rnäkreon. In begeisterten Hymnen feierte pindar aus Theben (um 500 v. Ehr.) die Sieger der Nationalspiele.
3. Die Wissenschaft. Don den Wissenschaften wurde am frühesten
die Philosophie gepflegt; sie forscht nach dem Ursprung und Zweck der p^io^ie Dinge. Thales von Milet, einer der „sieben weisen" (zu denen auch sein Zeitgenosse Solon gezählt wurde), stellte das Wasser als Urstoff hin; der Mathematiker Pythagoras von Samos sah in Maß und Zahl das Wesen der Dinge (Harmonie der Sphären).
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§. 6, 4. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. 37
brachten Karawanenzüge oder Schiffe Waren zusammen: Indien lieferte Elfenbein, Perlen, Edelsteine, Ebenholz und Zimt; Baktrien sandte Gold, aus Armenien kam Holz und Wein, aus Arabien Wolle, Tierselle und Räucherwerk. Die Babylonier kannten bereits Maße und Gewichte. Mit dem Handel schwang sich auch das Gewerbe auf. Viele der Handelsprodukte wurden durch fleißige und geschickte Hände kunstvoll verarbeitet und im Altertum hochgeschätzt. Man pries die babylonischen Gewebe, die Färbereien, die Teppiche mit eingewirkten Figuren, t>ie künstlich geschnittenen Steine, die Glas- und Broncewaren, die Salben und Wohlgerüche.
Die Religion der Babylonier und Assyrer ging früh von dem Glauben an einen Gott zur Naturreligion über. Als höchste Gottheiten verehrten sie die schaffende, erhaltende, aber auch zerstörende Naturkraft, den Licht- und Feuergott Baal (Bel), sowie dessen Gemahlin, die Mondgöttin Mylitta, die Spenderin der Fruchtbarkeit. Außerdem wurden Planetengötter unterschieden und damit das Geschick der Menschen in Beziehung gebracht. Mit der Verehrung der Götter hing eine sorgfältige Beobachtung der Sterne und ein regelmäßiger Sterndienst zusammen, welcher von einer erblichen Priesterkaste, den Magiern (auch Chaldäer genannt), ausgeübt wurde, die daneben noch Sterndeuterei (Astrologie) und Wahrsagerei trieben und dadurch auf Regierung und Volk großen Einfluß hatten.
Die Wissenschaft lag ebenfalls in den Händen der Priester. Diese erlangten durch die Beobachtung des Sternenhimmels bedeutende astronomische und mathematische Kenntnisse und legten dieselben in der Keilschrift nieder. Die Keilschrift war eine Wort- und Silbenschrift, die aus keilförmigen Strichen und Winkeln in verschiedener Größe, Lage und Zusammensetzung bestand. Sie war auf Ziegelsteinplatten eingegraben und kann jetzt entziffert werden.
Die Kunst stieg zu hoher Blüte auf. Die Baukunst schuf mächtige Tempel und Paläste mit weiten Hallen und Höfen. Das massige Mauerwerk war mit Alabasterplatten überzogen, welche mit ihren Darstellungen von Pflanzengebilden und Vorgängen aus dem häuslichen und öffentlichen Leben eine reiche Zierde bildeten. Die hölzernen Decken der Säle und Hallen wurden von schlanken Säulen getragen, deren Kapitäle mit seltsamen Tierformen geschmückt waren. Da aber das Baumaterial aus Mangel an festen Steinen in undauerhaften Ziegelsteinen bestand, so sind nur wenige Trümmer erhalten. Die Bildnerei brachte außer farbigen Thonreliefs Götterbilder mit Metallüberzügen hervor. Die Assyrer schmückten die Eingänge
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Hephästos Zeus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Griechenlands Europa Thessalien Kaukasus Griechenland
§. 13, 2. Die Götterverehrung der Griechen.
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spenden, wogegen schwere Strafen den Bösen in der Unterwelt erwarten.
Die Unterwelt. Fern vom Olymp, tief unten im Schoß der Erde liegt der Hades oder die Unterwelt, das Reich des Hades oder Pluton und der Persephone. Hier ist ewige Nacht; das Haus des Todes ist schaurig und freudenleer. Am schaurigsten ist der tief im Hades liegende Tartaros. Hermes führt die abgeschiedenen Seelen bis zum Grenzfluß Styx. Hier harret ihrer der düstere, greise Charon, welcher sie in zerbrechlichem Kahne übersetzt. Am jenseitigen Ufer hält der dreiköpfige Hund Kerberos Wache. Minos, der oberste Richter der Unterwelt, spricht ihr Urteil, worauf die Guten aus dem Strome Lethe Vergessenheit trinken und in das freundliche Elysium einkehren, während die Bösen in dem finsteren Tartaros ewige Strafe erleiden. Dort steht Tantalus dürstend im Wasser, das zurückweicht, wenn er trinken will, und vergeblich greift er nach den herrlichsten Früchten, um seinen Hunger zu stillen. Das Faß, das die Dana i den zu füllen verurteilt find, ist durchlöchert; der betrügerische König C isyp hos von Korinth muß einen Felsblock einen Berg hinauf wälzen, der stets wieder zurückrollt.
2. Die Göttervcrehrung der Griechen.
Die Stätte der Götterverehrung waren die Tempel (§. 29, 1), welche der ausgeprägte Kunstsinn des griechischen Volkes dem erhabenen Zweck entsprechend in harmonischer Schönheit errichtete. Der Tempelbau bestand aus einem geschlossenen Viereck mit niedrigem Giebeldach und war außen häufig mit prächtigen Säulen und Bildwerk geschmückt. Da die Fenster fehlten, erhielt das Tempelgemach sein Licht durch den Eingang oder eine Öffnung im Dache. Dem Eingang gegenüber stand in dem Tempel die Bildsäule der Göttin aus steinernem Untersatz. Vor dem Götterbild befand sich ein Altar für unblutige Opferungen; ein zweiter für Tieropfer war auf der freien Tempelstätte außerhalb errichtet. Die den Göttern dargebrachten Weihegefchenke wurden entweder in dem Tempel oder, wie dies an vielbesuchten Tempelorten geschah, in besonderen Schatzhäusern aufbewahrt. Priester und Priesterinnen übten die gottesdienstlichen Handlungen aus und waren die Vorsteher der Tempel.
Die Verehrung der Götter bestand in Gesang, Gebet und Opfer. Nachdem der Grieche sich durch Waschungen gereinigt hatte, verrichtete er stehend sein Gebet, die Hände zum Himmel erhoben. Zu Opfern dienten gewöhnlich Tiere, von welchen die Fettteile auf
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§. 29, 1. Die Kultur der Griechen. Kunst und Wissenschaft. 175
des alten Testamentes in die griechische Sprache zu verdanken, welche damals die verbreitetste war. Das Werk führt den Namen Septuaginta und entstand 250 v. Chr Unter Ptolemäus Ii. Philadelphus (283—246) und Ptolemäus Iii. Euergetes (246— 221) erstieg Ägypten den Gipfelpunkt seiner Blüte. Aber schon mit Ptolemäus Iv. (221—204) begann unter zunehmender Sittenverderbnis Ägyptens Verfall; die Römer mischten sich in die Angelegenheiten des Landes ein, und 30 v. Chr. wurde Ägypten eine römische Provinz.
§. 29. Die äuttuc tfer Sriedien.
1. Kunst und Wiffenschaft.
Die Griechen sind das größte Kulturvolk des Altertums. Durch reiche Geistesgaben wurden sie in den Wissenschaften die Lehrmeister späterer Kulturvölker; mit dem ihnen eigenen Schönheitssinn brachten sie Kunstschöpfungen hervor, welche für alle Zeiten mustergültig bleiben; besonders auf dem Gebiet der bildenden Künste, in der Baukunst und Bildnerei, erreichten sie durch Ebenmaß und Formschönheit die höchste Stufe der Vollkommenheit.
Die Baukunst (Architektur) weist als älteste Denkmäler cyklo-pische Mauern (§. 12), sowie das Schatzhaus und Löwenthor zu Mykenä auf und zeichnet sich dann zunächst durch Tempelbauten aus. Die Tempel (§. 13, 2) waren im Rechteck erbaut und entweder vorn oder an beiden Schmalseiten oder ringsum durch Säulenreihen geschmückt, welche an den Schmalseiten Vorhallen bildeten und das steinerne Gebälk und Giebeldach trugen. Bei feststehendem Grundtypus bildeten sich im Laufe der Zeit dreistilarten aus, welche der dorische, jonische und korinthische Stil genannt werden.
Der dorische Stil ist dem dorischen Charakter entsprechend durch Ernst und Strenge gekennzeichnet. Die Säulen steigen ohne Basis mit kanneliertem, oben verjüngtem Schaft aus und endigen mit einem einfachen, aus rundem Wulst und viereckiger Deckenblatte bestehenden Kapitäl (Säulenkopf), das durch einen Einschnitt, den Säulenhals, von dem Schaft getrennt ist. Auf dem Kapitäl ruht das Gebälk: der Hauptbalken, der Fries und der Kranz. Der Hauptbalken (Architrav) ist ein glatter, rechtwinkliger Steinbalken; der Fries ist in Felder eingeteilt; über der Mitte jeder Säule und jeder Zwischen-weite sind die Dreischlitzplatten (Triglyphen) angebracht, die Räume zwischen denselben waren ursprünglich offen und wurden später durch oft mit Reliefs geschmückte Platten (Metopen) ausgefüllt. Das
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Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
Kranzgesims besteht aus der Hängeplatte mit den Dielenköpfen. Den obersten Abschluß bildet der geschwungene Rinnleisten, in dem sich das Regenwasser sammelt, das durch Löwenköpfe an den Ecken abgeführt wird. Die beiden Giebelfelder waren anfänglich leer, in späterer Zeit wurden sie mit Bildwerk geschmückt; die Giebelspitzen und Ecken des Daches trugen Endziegel in Blattform. Ein bunter Farbenschmuck, womit die einzelnen Bauglieder überzogen waren, erhöhte die Wirkung des Bauwerkes.
Der jonische Stil ist heiter und zierlich, die Säule feiner, leichter und schlanker. Sie hat einen Fuß (Basis) mit einem mehr und einem weniger hervortretenden Pfühl, wozwischen sich eine Hohlkehle befindet. Bei dem Schaft sind die Rinnen durch Stege getrennt, der Säulenhals wird durch ein breites Ornamentband gebildet. Am Kapitäl trägt der Wulst eine Blattwelle und unten einen Perlstab. Auf dem Kapitäl liegt ein Polster, das an beiden Seiten in Schneckenwindungen (Voluten) endigt. Die darauf liegende, dünne Deckplatte ist ebenfalls mit einer Blattwelle verziert. Der jonische Architrav besteht aus drei über einander etwas hervortretenden Steinbalken, der Fries ist ungegliedert und gewöhnlich mit Bildwerk oder Ornamenten versehen. Das Kranzgesims ist reich gegliedert und besteht aus mehreren, hervortretenden Platten, die gleich dem Fries meist als Bekrönung einen Perl- oder Eierstab haben. Auf den Fries folgt oft eine mit kleinen, viereckigen Einschnitten (Zahnschnitten) versehene Platte, sodann die Hängeplatte, welche von den ornamentierten Rinnleisten bekrönt wird. Die Giebelfelder tragen Bildwerk, das Dach schließt mit Eck- und Stirnziegeln, welche Blattfächer darstellen.
Der korinthische Stil ist reich und prunkend. Die Säule ist in Basis und Schaft der jonischen verwandt, dagegen hat das Kapitäl die Form eines nach oben erweiterten Blumenkelches mit kräftig hervortretenden, gezackten (Bärenklau-) Akanthusblättern, zwischen welchen Blumen hervortreten. Über die Blätter erheben sich Stengel, die sich schneckenartig winden und an den Seiten zierliche Voluten bilden. Architrav und Fries gleichen den jonischen; das Kranzgesims hat entweder jonische Zahnschnitte, oder es erhält einen Schmuck durch Konsolen (Kragsteine). Giebelfelder und Dachrand sind ebenfalls verziert.
Das griechische Theater war im Halbkreis erbaut und lehnte sich gewöhnlich an den Abhang eines Hügels oder Berges an. Die Vertiefung des Halbkreises nahm der Zuschauerraum ein. In diesem stiegen die steinernen Sitzreihen in immer weiter gezogenen Bogen.
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